Das schönste Haus am Platz
Die 1956 konnte Mitte November eine besondere Ehrung entgegennehmen: Das von der Genossenschaft errichtete Gebäude Am Alten Markt 3 wurde als zweitschönstes Gebäude des Jahres 2023 ausgezeichnet. Vertreter des Vereins Stadtbild Deutschland e.V. übergaben der Genossenschaft 1956 eine Ehrenplakette, die im Eingangsbereich des Hauses angebracht wurde. Mit seinem Preis will der Verein auf wertvolle Beiträge zur Baukultur aufmerksam machen.
Die Plakette überreichten der Bundesvorsitzende des Vereins, Tilo Bergmann, und der Ortsverbandsvorsitzende Berlin, Dr. Peter Dobrick. Die PWG 1956 war durch ihre Vorstände Matthias Pludra, Klaus-Dieter Boshold und Roman Poosch vertreten. An der Übergabe, die direkt vor dem Gebäude stattfand, nahmen auch die baubeteiligten Architekten und Mitarbeitende der Stadtverwaltung teil.
Herausragendes geschaffen
Für den Verein begründete dessen Bundesvorsitzender Tilo Bergmann die Preisverleihung: „Die Rekonstruktion als Mittel der Stadtreparatur zeigt in der Wiedererrichtung des Klingnerschen Hauses eine ihrer schönsten Seiten.“ Der zweite Platz für das „Gebäude des Jahres 2023" ehre die Leistungen des Bauherrn, der Architekten und der ausführenden Gewerke gleichermaßen. Sie hätten mit dem Klingnerschen Haus Herausragendes entstehen lassen.
Matthias Pludra, Sprecher des Vorstandes der PWG 1956, dankte für die Auszeichnung. Unter anderem führte er aus: „Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft hat den Auftrag, für ihre Mitglieder attraktiven Wohnraum zu schaffen und ihnen ein lebenslanges sicheres Wohnen zu ermöglichen. In Erfüllung dieses Auftrages haben wir seit Gründung der Genossenschaft in der vom Krieg zerstörten Potsdamer Innenstadt Wohnhäuser unterschiedlicher Gestalt errichtet. Erst kürzlich haben wir – ein paar Hundert Meter vom Alten Markt entfernt – den 50. Geburtstag des Wohnhochhauses Am Kanal 7 gefeiert. Die Errichtung der Gebäude in der Anna-Zielenziger-Straße und am Alten Markt sind zweifellos ein besonderer Höhepunkt dieses Aufbauwerkes. Es freut uns, wenn wir mit unserer Arbeit Beachtung finden.“
Modern in historischer Hülle
Eric van Geisten, dessen Büro van geisten.marfels architekten mit dem Bau des Gebäudes betraut war, erinnerte an die Besonderheiten der Wiedererrichtung: „Die größten Herausforderungen in der Planung waren für uns, an diesem prominenten Grundstück zwischen dem neuen Landtagsgebäude und der Nikolaikirche ein modernes Gebäude zu entwerfen, das sehr nah an dem historischen Vorbild bleiben musste.“
Nach der kurzen Zeremonie zur Enthüllung der Plakette fanden die Gäste Zeit für einen Rundgang und die Besichtigung der von der 1956 errichteten Häuserzeile in der Anna-Zielenziger-Straße. Gegen Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Das Klingnersche Haus mag bundesweit das zweitschönste Gebäude sein, in Potsdams Mitte ist es das schönste.
Stadtbild Deutschland e.V. ist ein Verein interessierter und engagierter Bürger, die sich für die Schönheit unserer Städte einsetzen. Sein Ziel ist ein harmonischer Städtebau und ansprechende Architektur, in der sich die Menschen wohlfühlen. Ihm gehe es darum, Baukultur zu erhalten und gleichsam neue, lebenswerte Umfelder zu schaffen. Weitere Informationen finden Sie hier: verein-stadtbild-deutschland.org |
Nicht nur das Wohnen, auch das Arbeiten in einer Genossenschaft ist etwas Besonderes
Seit wenigen Wochen ist Roman Poosch Mitglied des Vorstandes der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG.
Wir fragten den langjährigen Leiter Technik nach seinen Zielen und Ambitionen.
Welches sind aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren die wichtigsten Aufgaben der Genossenschaft?
Unsere Genossenschaft steht vor wichtigen Herausforderungen. Ich sehe meine Aufgabe darin, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen und unseren Mitgliedern Wege zu finden, die eine erfolgreiche, zukunftsfähige Entwicklung ermöglichen. Dabei spielen drei Themen eine zentrale Rolle: nachhaltiges Handeln für Klima- und Umweltschutz, digitale Transformation für eine effizientere und zugänglichere Verwaltung und eine moderne, mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur.
Ein zentrales Feld der kommenden Jahre wird die nachhaltige Entwicklung der PWG 1956 sein. Welche Zielmarken sehen Sie?
Die Ziele sind klar: Bis 2045 klimaneutral zu werden und dabei gleichzeitig die Verbrauchswerte und den CO₂-Ausstoß dauerhaft zu senken. Das ist nicht nur ein Beitrag für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität unserer Mitglieder und die Zukunftsfähigkeit unserer Genossenschaft. Wir werden weiter in energetische Sanierungen, smarte Gebäudetechnologien und erneuerbare Energien investieren. Unser Ziel ist es, ökologische Verantwortung zu übernehmen, ohne dabei die sozialen und finanziellen Bedürfnisse unserer Mitglieder aus den Augen zu verlieren. Eine soziale Mietentwicklung und langfristig bezahlbare Wohnkosten für alle, auch unter Berücksichtigung der Kosten für Heizung und Warmwasser, sind für uns unverzichtbare Grundsätze – das wird sich auch in unseren Entscheidungen widerspiegeln.
Sie nannten die Digitalisierung eine der aktuellen Hauptaufgaben. Worum geht es Ihnen?
Für uns steht fest: Die Reise Richtung Digitalisierung ist unumgänglich und ein klares Muss. Die Vorteile digitaler Prozesse – von effizienteren Arbeitsabläufen über verbesserte Kommunikation bis hin zu Vereinfachungen für unsere Mitglieder – liegen auf der Hand und werden uns als Organisation stärken. Ein ebenso großer Nutzen, den wir durch digitale Technologien erreichen können, ist der weitere Ausbau von Überwachungs- und Steuerungstechniken bei Heizungsanlagen. Smarte Heizsysteme helfen uns, den Energieverbrauch zu senken, die Effizienz zu steigern und so Heizkosten zu sparen – ganz im Sinne einer nachhaltigen und kosteneffizienten Bewirtschaftung unserer Gebäude. Digitalisierung bedeutet Veränderung, aber auch Fortschritt, und wir sind entschlossen, diesen Weg klar und zielgerichtet zu gehen.
Haben Sie nicht Angst, dass ein Teil der Mitgliedschaft Ihnen da nicht mehr folgen kann oder auch will?
Die Möglichkeiten, die uns mit der Digitalisierung offenstehen, sind enorm, und wir wollen sie gezielt nutzen, um die Genossenschaft effizienter und moderner zu gestalten. Unser Credo lautet dabei: Effizienz und Zugänglichkeit für alle.
Uns ist dabei bewusst, dass einige unserer Genossenschaftsmitglieder – gerade ältere Bewohnerinnen und Bewohner – Sorge vor einer zunehmenden Digitalisierung haben. Wir verstehen, dass sich diese Veränderung manchmal wie eine Hürde anfühlt. Deshalb möchten wir diesen Wandel so gestalten, dass niemand ausgeschlossen wird. Es ist wichtig, umfassende Unterstützung anzubieten, leicht zugängliche Services zu schaffen und die digitalen Angebote so zu gestalten, dass sie für alle einen praktischen Nutzen bringen. Durch Informationen, Schulungen und persönliche Begleitung werden wir sicherstellen, dass jeder Schritt in Richtung Digitalisierung im Sinne der Mitglieder umgesetzt und niemand abgehängt wird.
Neben den großen Themen Klimaschutz und Digitalisierung wollen Sie sich auch für die genossenschaftliche Unternehmenskultur einsetzen. Was meinen Sie damit genau?
Ich möchte mich für eine moderne und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur einsetzen, in der Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Loyalität im Mittelpunkt stehen. Nicht nur das Wohnen, sondern auch das Arbeiten in einer Genossenschaft ist etwas Besonderes.
Wir wissen: Nur in einem Arbeitsumfeld, das Wertschätzung, Vertrauen und Verantwortung fördert, können Kreativität und Motivation gedeihen. Deshalb wollen wir die Eigenverantwortung weiter stärken. Jeder Einzelne soll ermutigt werden, eigenständig Verantwortung zu übernehmen, neue Ideen einzubringen und konstruktive Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig möchten wir eine Fehlerkultur entwickeln, die Lernen und Weiterentwicklung fördert. Fehler werden dabei nicht als Hindernis, sondern als wertvolle Gelegenheit zur Verbesserung gesehen. Fehler darf und kann man machen, daraus müssen wir lernen.
Gemeinsam mit meinen Kollegen im Vorstand setze ich mich dafür ein, diese Prinzipien in unserem Arbeitsalltag zu verankern, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur individuell bereichernd ist, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl fördert. Eine moderne Unternehmenskultur in der Verwaltung der 1956 verbessert unseren Service für alle Mitglieder der Genossenschaft. Sie ist ein Mehrwert.
Wie wichtig ist Ihnen dabei die Zusammenarbeit der Gremien der Genossenschaft?
Ich bin überzeugt davon, dass wir durch eine enge und transparente Zusammenarbeit diese Ziele erreichen können. Unser Erfolg basiert auf unserer Gemeinschaft und unserem Engagement für die Genossenschaft und ihre Werte. Gemeinsam, und nur gemeinsam, werden wir die Genossenschaft in die Zukunft führen – mit Verantwortung für Umwelt und Klima, mit Offenheit für den digitalen Wandel und mit einem klaren Bekenntnis zu einem menschlichen und modernen Umgang miteinander.
Fotografen: Frenkelson Werbeagentur
Roman Poosch
kurz und knapp
Die PWG 1956 öffnete die Türen zur Einsiedelei am Ruinenberg
Erstmals seit fast 170 Jahren war die Einsiedelei am Fuße des Ruinenbergs für die Öffentlichkeit zugänglich. Die 1956, die das Gebäude in den letzten Jahren aufwändig rekonstruiert hat, ermöglichte Besucherinnen und Besuchern am „Tag des offenen Denkmals“ Einblicke in das architektonische Kleinod.
Zahlreiche Gäste kamen mit großer Neugier und gingen nach einer Führung durch das Gebäude mit positiven Eindrücken. Ulrike Wiechmann von der 1956, der von der Genossenschaft beauftragte Architekt Gero Hoppe und die beteiligten Restauratoren geleiteten die Gäste durch das Haus und erläuterten die Geschichte und die Mythen, die sich um das Gebäude ranken.
Die Einsiedelei geht in ihrer heutigen Gestalt auf Friedrich Wilhelm IV. zurück: Der veranlasste im Jahr 1856 den Umbau eines an dieser Stelle bereits existierenden Chausseehauses. Vorbild dafür war ein Casa Cenci genanntes Gebäude, das zur Villa Borghese in Rom gehörte. Das Gebäude im italienischen Landhausstil war von Schloss Sanssouci aus zu sehen. Es darf daher angenommen werden, dass die Einsiedelei Teil der Landschaftsinszenierungen des Monarchen war: Mitten im Grünen erfreute eine südländische Fassade das Auge des Betrachters.
Bei der Vorstellung muss man berücksichtigen, dass es die heutige Bebauung, etwa die hinter der Einsiedelei liegenden Kasernengebäude, seinerzeit nicht gab. Der König hatte also freien Blick in die Landschaft, der lediglich von der italienisch anmutenden Fassade der Einsiedelei abgelenkt, beziehungswiese und vielmehr von ihr bereichert wurde. Das Gebäude erhielt im Obergeschoss eine Teestube, die der König über eine Außentreppe erreichen konnte. Deren dekorative Ausgestaltung erscheint sehr aufwändig. Sie erinnert an Deckenmalereien, wie sie etwa in der gleichen Zeit im Marmorpalais entstanden und heute noch immer zu finden sind. Die Verbindung zwischen den beiden Orten war wohl der leitende Baumeister: Ludwig Ferdinand Hesse leitete in jenen Jahren gleichermaßen den Umbau der Einsiedelei wie den des Marmorpalais am Heiligen See.
Gedichte, Ränke oder Hymnen
Über die Herkunft des Namens „Einsiedelei“ lässt sich spekulieren. Tatsache ist, dass aus den uns zugänglichen Dokumenten nicht hervorgeht, dass eine Einsiedelei errichtet oder eingerichtet werden sollte. Zumindest nicht in der Gestalt und mit jener Funktion, wie wir sie aus anderen Parks und Gärten kennen. Gleichwohl ist die Einsiedelei am Ruinenberg mit einem Turm versehen, den man nur über eine Leiter erreicht. Den Zugang ließ sich mit einer Bodenklappe von innen verriegeln. So konnte der Besucher des kleinen Turmzimmers selbst bestimmen, ob weitere Personen die Kammer P betreten. Gut und gern konnte man sich hier als Einzelner einschließen. Mit Blick auf Sanssouci und das gerade entstehende Belvedere auf dem Pfingstberg hätte der Monarch Pläne und Ränke schmieden können, elegische Gedichte rezitieren oder gar schreiben, rühmende Hymnen schmettern können. Ob er wirklich da oben gesessen und was er da oben gemacht hat, ist nicht schriftlich überliefert. Hier können wir unserer Fantasie freien Lauf lassen.
Genossenschaft als neue Eigentümerin
Nach dem Ende der Monarchie ging das Grundstück der Einsiedelei 1926 an den preußischen Staat, der es ein Jahr später an den Gemeinnützigen Beamten-Siedlungsverein „Vaterland“ weitergab. Nach Plänen der Genossenschaft sollte das Gebäude 1939 abgerissen werden, um Platz für Wohngebäude zu gewinnen. Dazu kam es schon deshalb nicht, weil ab dem Jahre 1938 ein allgemeines Bauverbot herrschte, wonach nur noch kriegswichtige Vorhaben realisiert werden konnten.
Die Einsiedelei überlebte den Krieg im Schoße der „Vaterland“, die im Jahre 2006 mit der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft 1956 eG fusionierte. Ab 2017 erfolgte die Sanierung des nach 1990 unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes. Der Tag der offenen Tür kurz vor Abschluss der Rekonstruktion soll keine einmalige Episode sein. Vielmehr soll die erstmalige Öffnung des Gebäudes nach fast 170 Jahren der Auftakt für die genossenschaftliche Nutzung der Einsiedelei werden.
Wer war Ludwig Ferdinand Hesse? Hesse wurde 1795 in Pommern geboren, studierte in Berlin, reiste durch Europa und war zeitweise ein Mitarbeiter von Karl Friedrich Schinkel. Er ist angesichts der vielen wichtigen Bauten, die er in Potsdam schuf, geradezu unbekannt. Der Baumeister, Architekt und Maler war hauptsächlich in Potsdam und in Berlin tätig. 1844 holte Friedrich Wilhelm IV Hesse nach Potsdam. Seine Hauptaufgabe war die Verschönerung der Residenzstadt und des Parks von Sanssouci. Aber auch für private Bauherren wurde Hesse tätig. 1847 wurde er Hofbaurat und 1959 Oberhofbaurat. In dieser Zeit arbeitete er eng mit Ludwig Persius und Friedrich August Stüler zusammen. Er wirkte bis 1862 vor allem in Potsdam und errichtete unter anderem das das Belvedere am Pfingstberg und die Friedenskirche.1876 verstarb Hesse. In der Nauener Vorstadt ist eine Straße nach ihm benannt. |
Das Foto zeigt von links nach rechts: Matthias Pludra, Vorstandes der PWG 1956; Eric van Geisten, Büro van geisten.marfels architekten;
Tilo Bergmann, Bundesvorsitzende Stadtbild e.V.
Dieses Jahr haben Melissa, Arne und Karl bei der 1956 eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau begonnen. Wir haben die drei Azubis gefragt, warum sie ihren Ausbildungsplatz bei uns gewählt haben.
KARL: Meine Familie hat schon mit Immobilien zu tun. So kam ich auf diesen Beruf. Er ist vielseitig und zukunftsorientiert. Das ist alles sehr spannend. Durch Empfehlung von Freunden und Familie und wegen der guten Lage der 1956 habe ich mich entschieden, mich hier zu bewerben.
Karl Fischer
MELISSA: Ich habe eine Ausbildungsmesse besucht und diesen Beruf in der Immobilienbranche kennengelernt. Alles klang sehr abwechslungsreich und spannend. Und die 1956 ist es geworden, weil die Kolleginnen und Kollegen alle so nett sind. Ich habe mich direkt willkommen gefühlt!
Melissa Surai
ARNE: Der Beruf hat alle Facetten, er ist einfach ein gutes Paket. Ich lerne den Finanzbereich kennen und habe dazu mit Menschen zu tun. Die 1956 hat mich direkt zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Der Prozess bis zur Einstellung war easy. Die 1956 ist ein Unternehmen mit langer Geschichte in Potsdam, deswegen für mich spannend.
Arne Wolf
Die Vertreterversammlung 2024
Die PWG steht gut da
Die gewählten Vertreter stimmten über das Geschäftsjahr 2023 ab
Am Abend des 24. Juni tagte das höchste demokratischen Gremium unserer Genossenschaft: die alljährliche Vertreterversammlung. Um die wichtige Sitzung gut vorzubereiten, hatten sich die Vertreter bereits vor rund zwei Wochen bei insgesamt drei Vorgesprächen mit dem Vorstand zu den wichtigsten Punkten ausgetauscht. An der eigentlichen Versammlung im Tagungsbereich des Mercure Hotel nahmen 70 gewählte Vertreter teil, sowie natürlich der Vorstand sowie Mitarbeiter der 1956.
Auf der Tagesordnung der rund zweieinhalb Stunden dauernden Versammlung standen die Berichte des Vorstandes und des Aufsichtsrates zum Jahresabschluss 2023 sowie der Geschäfts- und Lagebericht 2023. Die gewählten Vertreter hörten den Ausführungen konzentriert und aufmerksam zu, lasen parallel im Geschäftsbericht 2023 mit, viele machten sich Notizen.
Die Vorstandsmitglieder Klaus Dieter Boshold und Matthias Pludra erläuterten die großen Aufgaben und Schwierigkeiten, die unsere Genossenschaft in 2023 bewältigt hat. Darunter etwa die Gas- und Strompreissteigerungen, gestiegene Zinssätze, Inflation, höhere Bau- und Materialkosten sowie gestiegener Personalkosten. Dennoch konnte die Genossenschaft ihre Hauptziele der sozialverträglichen Wohnungsversorgung- und -bewirtschaftung nachkommen, dazu zählen unter anderem die Projektentwicklung in der Potsdamer Mitte sowie der Neubau in Saarmund und die Instandhaltungsmaßnahmen in unseren Beständen.
Beide Vorstandsmitglieder betonten in ihren Ausführungen zudem die Hauptaufgabe, die in den kommenden Jahren auf die Genossenschaft zukommen wird: Der Klimawandel und damit der bereits bestrittene Klimapfad der 1956. „Unsere geplanten Investitionen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für uns, da wir damit die Kosten für Sie und für uns begrenzen können“, sagte Pludra.
Trotz der Herausforderungen in 2023 steht unsere Genossenschaft wirtschaftlich gut da. „Die PWG ist ein stabiles Unternehmen“, betonte Pludra. Der Vorstand ist daher zuversichtlich auch das nächste große Vorhaben gut stemmen zu können: Die Schaffung genossenschaftlichen Wohnraums im Bergviertel in Krampnitz.
Im Anschluss trug der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Arne Huhn, seinen Bericht vor. Auch er skizzierte noch einmal die großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Neben dem Klimawandel sei dies der Generationenwechsel innerhalb des Vorstandes, der in den nächsten Jahren anstünde. Klaus-Peter Ohme, Wirtschaftsprüfer der Verbands Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU), bescheinigte unserer Genossenschaft ebenfalls eine positive Bilanz. Zudem lobte er mit Blick auf unsere Investitionen in den Altbestand und Neubau, dass wir sowohl für die junge Generation als auch für die ältere investieren.
Die gewählten Vertreter stimmten im Anschluss sämtlichen Beschlüssen zu und legten damit die wesentlichen Weichen für die wirtschaftliche Tätigkeit der PWG 1956 im vergangenen und laufenden Jahr. Als krönender Abschluss der Versammlung folgte die Wahl der zwei vorgeschlagenen Mitglieder für den Aufsichtsrat. Arne Huhn und Johannes Rütenik stellten sich erfolgreich zur Wiederwahl. Sie werden damit auch in den kommenden drei Jahren die Geschicke unserer Genossenschaft mitgestalten.
Den von der Vertreterversammlung bestätigten Geschäftsbericht finden Sie hier.
Fotograf: Lutz Langer
Der diesjährige Sommerempfang des Arbeitskreises StadtSpuren widmete sich den Herausforderungen und Verantwortlichkeiten der Energie- und Wärmewende.
Fotograf: Stefan Gloede
Mit rund 170 Personen aus Stadtpolitik, Stadtverwaltung, Verbänden, Vereinen und Initiativen wurde am 28. Mai der Sommerempfang der sozialen Wohnungswirtschaft in Potsdam begangen. Die Energie- und Wärmewende stand diesmal im Zentrum der Redebeiträge und des regen Austausches der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss.
„Die Energie- und Wärmewende in ihren vielen Facetten ist aktuell die größte Herausforderung der Wohnungswirtschaft“, sagte Maren Kern, Mitglied des Vorstands des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). „Für ihr Gelingen sind zwei Dinge elementar.
Erstens, dass sie von den Menschen verstanden wird. Hierzu ist eine klare und verständliche Kommunikation notwendig. Und zweitens: dass sie bezahlbar und handhabbar ist. Das wird nur über die Dekarbonisierung der Energieversorgung, technologieoffene Lösungen in der Umsetzung und ausreichende Förderung durch Land und Bund gehen. An beiden Punkten muss noch sehr gründlich gearbeitet werden.“
„Für eine erfolgreiche Energiewende in Potsdam müssen wir gemeinsam entschlossen handeln“,
bekräftigte Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam. „Es geht um bezahlbares Wohnen in der Stadt und um die wirtschaftliche Zukunft der städtischen und genossenschaftlichen Unternehmen. Hier wünsche ich mir in den
nächsten Jahren eine verbindliche und verstärkte Zusammenarbeit von Verwaltung, Politik und dem Arbeitskreis StadtSpuren.“
Fotograf: Stefan Gloede
„Die Energiewende ist gerade für die soziale Immobilienwirtschaft eine riesige Aufgabe, denn mit niedrigen Mieten können die Forderungen der Regierung kaum bzw. gar nicht umgesetzt werden“, betonte Randy Wilhelm, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft 1903 Potsdam e. G. (wbg 1903). Ziel sei es, stabile und sozialverträgliche Mieten bzw. Nutzungsentgelte für die Anwohner zu sichern. Gleichwohl müsse beachtet werden, dass die soziale Wohnungswirtschaft und insbesondere Genossenschaften keine Gewinne erwirtschaften, welche in die Energieversorgung investiert werden könnten. Daher plädiert Wilhelm: „Wir müssen kreativ, konstruktiv und lösungsorientierte Wege gehen, auch mit dem Mut zur Lücke und das geht nur als Team, und zwar gemeinsam mit allen Beteiligten und vor allem mit den Menschen dieser Stadt.“
„Im Hause ProPotsdam sind die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz seit über 30 Jahren Teil
unserer DNA: Seit dem Jahr 1990 konnten wir unsere CO2-Emissionen um über 80 Prozent senken“, verdeutlichte Gregor Heilmann, Geschäftsführer der GEWOBA. „Damit wir auch künftig erfolgreich an der Wärmewende mitwirken können, braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen der
Landeshauptstadt Potsdam, der Energie und Wasser Potsdam (EWP) und der Wohnungswirtschaft.“ Man müsse im Zuge der Kommunalen Wärmeplanung vor allem zwei Fragen beantworten: „Welchen Energiebedarf hat Potsdam im Jahr 2045? Und wie kann dieser mit 100 Prozent erneuerbaren Energien gedeckt werden? Wir werden alle vorhandenen Potenziale für erneuerbare Energien heben und gleichzeitig den Energiebedarf unserer Wohnhäuser senken müssen. Dafür werden hohe Investitionen nötig sein. Um trotz alledem auch künftig sozialverträgliche Warmmieten anbieten zu können, braucht es Fördermittel vom Land und vom Bund. Nur gemeinsam werden wir diese großen Aufgaben schultern können.“
Der Sommerempfang fand in der Cavallerie 26, Berliner Str. 26c, statt. Das Gebäude diente König Friedrich II. einst als Pferdeklinik und ist heute ein Kunstausstellungshaus in privater Hand.
Im Arbeitskreis StadtSpuren kooperieren Potsdamer Wohnungsunternehmen seit 1997 auf
verschiedenen Themenfeldern. Mit rund 35.000 Wohnungen verfügen sie über rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Potsdam. In StadtSpuren wirken die kommunale ProPotsdam GmbH, die GWG Bauverein Babelsberg eG, die Gewoba eG Babelsberg, die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft eG, die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, das Studentenwerk Potsdam, die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 Potsdam eG, die Wohnungsbaugenossenschaft „Daheim“ eG und die Wohnungsgenossenschaft Karl Marx Potsdam eG mit.
Kontakt:
Arbeitskreis StadtSpuren
c/o PROJEKTKOMMUNIKATION Hagenau GmbH
Eines der großen Bauprojekte der PWG ist das Klingnersche Haus am Alten Markt 1 bis 3. Vier Etagen des neuen Gebäudes hat nun die Hasso Plattner Foundation mit den Museumsteams „Barberini“ und „DAS MINSK“ frisch bezogen. Die PWG 1956 freut sich sehr über seine neue Mieterin. Wir haben Dorothee Entrup getroffen. Sie leitet den Bereich Bildung und Vermittlung im Museum Barberini.
Frau Dr. Entrup, jetzt haben Sie einen viel kürzeren Weg zur Wirkungsstätte. Merken Sie das in Ihrer täglichen Arbeit? Sind Sie öfter im Barberini?
Jein. Aber ich bin natürlich schneller drüben. Und das ist schon mal ein ganz wichtiger Vorteil. Die kurzen Wege machen viel aus, auch im Kopf. Was wir besonders schön finden, ist, dass wir regelmäßig die Besucherschlangen vor dem Museum sehen können. Das kannten wir vorher nicht, denn wir waren weit weg. Und jetzt sind wir schnell vor Ort, auch wenn Kolleginnen und Kollegen aus dem Barberini anrufen und etwas pressiert, in diesen Momenten freuen wir uns über die Nähe.
Sie sind nun Nutzerin von Räumlichkeiten der PWG 1956. Wenn man das mit anderen innerstädtischen Projekten in der Bundesrepublik vergleicht, ist es sehr außergewöhnlich, dass so ein Projekt von einer Genossenschaft gemacht wird. War das für Ihre Entscheidung wichtig?
Für uns war die Lage dieses Objekts sehr attraktiv und für uns war wichtig, dass von Anfang an auch bei der Planung unsere Wünsche mit einbezogen werden konnten. Das ist etwas, was man ganz selten vorfindet, gemeinsam mit dem Vermieter dem Innenausbau so zu planen, dass es dann später für die eigenen Bedürfnisse auch passt.
Natürlich war es hier so, dass wir aufgrund der Denkmalschutzsituation der Fassade auch innen gewisse Vorgaben hatten. Auf diese mussten wir aufbauen, die konnten wir nicht verändern. Aber wir haben nach vielen Versuchen sehr gute Lösungen geschaffen.
Wie viele Menschen arbeiten hier in den Räumen?
Anwesenheiten wechseln enorm. Da wir zwei Museums Teams mit zwei verschiedenen Museums-Standorten zusammenfassen, sind diese Museumsteams auch in ihren Museen unterwegs. Die Kuratoren Teams sind vielfach auch in Bibliotheken oder auf Reisen. Insofern sind wir nicht permanent im Büro. Auch Homeoffice ist möglich. Insgesamt haben wir hier im Haus Arbeitsplätze für etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Sie haben ein interessantes Farbkonzept in ihren Räumlichkeiten! Wie kam es dazu?
Das Farbkonzept dient vor allem der Orientierung. Wir arbeiten auf vier Etagen. Wenn man anfangs eine Etage betrat, sah diese aus wie jede andere. Wir haben im Barberini den Fokus auf Landschaftsmalerei und das Minsk Team hat durchaus auch im Bestand seiner Sammlung Landschaften. Im ersten Obergeschoss, das ist unser unterstes Geschoss, haben wir eine sandfarbene Wand im Treppenhaus, also für den Boden, für die Erde. Im zweiten Geschoss haben wir die Wiese, ein Grün, ein warmes Grün. Darüber liegt der Himmel mit einem schönen Blauton. Das ist die dritte Etage. Die oberste, also vierte Etage hat ein Gelb für die Sonne.
Dann wollten wir uns noch eine neutrale Benennung für unsere Meetingräume überlegen. Zuerst dachten wir: „Prima. Wie wäre es mit Monet?“ Das Minsk Team sah nicht Monet, sondern Mattheuer.
So haben wir uns auf sehr neutrale Begriffe geeinigt und treffen uns nun im „Norden“ oder wir treffen uns im „Süden“ oder wir treffen uns in der Küche. Es gibt auch nur eine Küche für das ganze Haus, damit wir auch alle aufeinandertreffen.