Neue Mobilität für den Schlaatz
Stadtteilspaziergang und Diskussion zu Verkehrsfragen
Wie bewegt man sich im Schlaatz in Zukunft fort? Wie kommen Post und Päckchen zu den Empfängern? Wo parken die Autos? Wie fahren die Fahrradfahrer durchs Gebet? Und wieviel Bushaltestellen gib es dann entlang der Allten Zauche? Fragen über Fragen, die zusammengefasst so lautet: Wie kann ein zukunftsfähiges und zeitgemäßes Verkehrskonzept für den Stadtteil Schlaatz aussehen?
Die Antworten will die Landeshauptstadt Potsdam zusammen mit den Anwohner:innen herausfinden. Deshalb lädt sie zu einer Veranstaltung am Donnerstag, 20. Februar, von 17 bis 20 Uhr in die Mensa der Gesamtschule am Schilfhof ein.
Aktuell wird der vor zwei Jahren vorgelegte Masterplan Schlaatz 2030 durch weitere Planungen und Untersuchungen konkretisiert. So arbeiten seit Oktober 2024 Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner an einem sogenannten Mobilitätskonzept, dass sich mit alle den oben erwähnten Fragen und vielen anderen befasst. In einem ersten Schritt wurden Informationen zur aktuellen Situation gesammelt und die Ideen aus dem Masterplan überprüft. Bei der Veranstaltung am 20. Februar sollen die ersten Ergebnisse und Ideen vorgestellt und mit den Anwohnerinnen und Anwohnern weiterentwickelt werden.
Wer sich vorab informieren und ins Gespräch kommen möchte, hat dazu beim Schlaatz-Walk zum gleichen Thema am kommenden Mittwoch Gelegenheit. Das PlanLabor lädt dazu am 12. Februar um 17 Uhr ein. Treffpunkt ist vor dem Infocontainer am Marktplatz Schlaatz.
Das „Bündnis Am Schlaatz“ besteht aus der Landeshauptstadt Potsdam und den Wohnungsunternehmen im Arbeitskreis StadtSpuren mit Beständen Am Schlaatz. Hierzu gehören die WG „Karl Marx“ Potsdam, die PWG 1956, die pbg und die ProPotsdam.
Weitere Informationen gibt es unter wir-machen-schlaatz.de.
Mit Käse & Wein Veranstaltungsetage eingeweiht
Die alljährlichen Herbsttreffen der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 fanden am 26. und 27. November statt, diesmal im Plögerschen Gasthof. Die beiden Zusammenkünfte waren die ersten Veranstaltungen an dieser Adresse. Das Interesse war groß, die Zustimmung ebenso.
An beiden Abenden waren die künftigen Veranstaltungsräume des Plögerschen Gasthofes gut besucht. Mehr als vierzig gewählte Vertreter versammelten sich am Montag, ebenso viele am Dienstagabend.
Käse & Wein – der Titel der Veranstaltung, lässt einen genießerischen Abend vermuten, vielleicht noch mit stimmungsvoller Musik im Hintergrund und künstlerischen Einlagen auf einer Bühne. Aber nein: Käse & Wein ist eine Versammlung der Wählervertreter der PWG 1956, bei der jeweils zum Jahresende der Vorstand Bericht erstattet: Was ist passiert in den letzten Monaten, was steht bevor? Nebenbei und nach dem Verhallen der Berichte des Vorstandes und den Dialogen, die sich den Vorträgen anschließen, gibt es Käse, Salzgebäck, Trauben und Wein.
Mit den beiden Abenden eröffnete die 1956 auch die Veranstaltungsetage im Plögerschen Gasthof. Da die Räume noch nicht zu hundert Prozent fertig sind, waren es nicht wirkliche Eröffnungen, sondern Vor-Eröffnungen, eine Art gehobener Baustellenbesuch. Im Unterschied zu früheren Begehungen brauchte es aber diesmal nicht mehr allzu viel Fantasie, um sich die spätere Anmutung und Ausstrahlung der Räume vorstellen können.
Montag: Waschbären-Alarm
Am ersten Abend versammelten sich die Vertreter aus der Innenstadt und Potsdam West. Während des Vortrages des Vorstandes waren einige akustische und technische Probleme zu bewältigen. Nicht alle konnten anfangs alles gleich gut hören. Trotzdem folgten die Anwesenden sehr aufmerksam den Ausführungen von Vorstandsmitglied Matthias Pludra. Freundlichen Beifall gab es auch für Roman Poosch, der sich den Anwesenden als neues technisches Vorstandsmitglied vorstellte. Nach den Wortbeiträgen des Vorstandes gab es Fragen, unter anderem zur Grünpflege, zur Durchführung von Siedlungs- oder auch Straßenfesten und zur anstrengenden Nachbarschaft mit Waschbären. Nach dem Ende des allgemeinen Teils nutzten die meisten Gäste die Gelegenheit, miteinander und mit den Mitarbeitenden der Genossenschaft ins Gespräch zu kommen. Dass es dabei nicht nur um die Hausreinigung oder Nachbarschaftskram ging, war Absicht und gehört zum Programm dieser Art von Veranstaltungen.
Dienstag: Altwerden bei der 1956
Am darauffolgenden Abend das Gleiche in Grün: Wieder großer Andrang, wieder großes Staunen über die Lokalität. Diesmal waren die Vertreter aus den Wohngebieten Stern, Waldstadt, Schlaatz und Drewitz geladen. Angesichts der Erfahrungen des Vorabends waren Licht- und Tontechnik optimaler besser und eingestellt, sodass die Vorträge der Vorstandsmitglieder ohne akustische Hemmnisse über die Bühne gehen konnten.
Auch an diesem Abend schlossen sich Fragen aus dem Auditorium an. Diesmal ging es unter anderem um das Älterwerden bei der 1956. Matthias Pludra legte dar, dass Verwaltung und Vorstand diesem Thema seit Jahrzehnten ihre Aufmerksamkeit widmen. So würde bei jeder Sanierung bedacht, inwieweit bei Bedarf und soweit technisch möglich, Schwellen oder Barrieren zu beseitigen sind, um eine bessere Erreichbarkeit und Benutzbarkeit der Wohnungen zu ermöglichen. Im Ergebnis seien etwa die Hälfte der Wohnungen der Genossenschaft schwellenfrei, mindestens aber schwellenarm, die Erreichbarkeit über Aufzüge gewährleistet. Es sei aber weder wirtschaftlich noch technisch möglich, an jedes Haus einen Aufzug anzubauen. So würden zum einen die Nutzungsgebühren erheblich steigen, mehr als drei Euro je Quadratmeter wären dabei keine Seltenheit. Zum anderen würde dadurch das Unternehmen PWG 1956 über Gebühr finanziell beansprucht. Schlussendlich wirkten sich Aufzüge auf die Betriebskosten aus, im Durchschnitt mit bis zu zwei Euro pro Quadratmeter.
Diskutiert wurde eine Tauschbörse zwischen Mitgliedern, die sich innerhalb des Bestandes wohnlich verändern wollen. So könnten ältere Mitglieder in Wohnungen ziehen, die hinsichtlich Größe und Beschaffenheit besser für sie geeignet sind. Keine neue Idee, aber eine, bei der es sich lohnen könnte, sie auch in der 1956 zu etablieren. Es wird sich zeigen, wie sich das entwickelt.
Appell des Vorstandes
An beiden Abenden warb der Vorstand um Mitarbeit im Wahlvorstand. Diesen zu bilden, sei notwendig, um die Wahl von Vertretern und Ersatzvertretern im kommenden Jahr vorzubereiten. Für die Wahl sowie für einen gesetzlich und satzungsmäßig korrekten Ablauf bedarf es der Aufsicht und der Führung durch eben diesen Wahlvorstand. Wie Matthias Pludra informierte, hätten die ersten Mitglieder ihr Interesse geäußert. Weitere seien willkommen.
Gewinn an Demokratie
Anders als bisher informiert die Genossenschaft über die herbstliche Vertreterzusammenkunft. Zum einen berichten wir in dieser Ausgabe der Mitgliederinformation ausführlich über die beiden Käse- und Wein-Abende: Die Vorstellung des neuen Vorstandsmitgliedes Roman Poosch finden unsere Leser auf den Seiten 4 und 5, die Inhalte der Berichte des Vorstandes finden Sie auf den Seiten 8 und 9.
Auch während der Veranstaltungen hatten Interessierte die Möglichkeit, das Geschehen über den Instagram-Kanal der 1956 in Echtzeit zu verfolgen. So wurden die wichtigsten Informationen sofort einem größeren Publikum zugänglich gemacht, hinzu kamen Statements der anwesenden Vertreter und Mitarbeiter der Genossenschaft. Am ersten Abend waren es bis zu 179 Internet-Nutzer, die das Geschehen verfolgten, am zweiten Abend bis zu 143 Beobachter.
Die Veröffentlichung in der Zeitung wie im Internet hat das Ziel, transparenter mit den wichtigen Ereignissen im Leben der Genossenschaft umzugehen. Die herbstlichen Treffen der gewählten Vertreter sind wichtige Ecksteine der genossenschaftlichen Demokratie. Deshalb sollten die Inhalte der Treffen allen Mitgliedern zugänglich sein.
Das schönste Haus am Platz
Die 1956 konnte Mitte November eine besondere Ehrung entgegennehmen: Das von der Genossenschaft errichtete Gebäude Am Alten Markt 3 wurde als zweitschönstes Gebäude des Jahres 2023 ausgezeichnet. Vertreter des Vereins Stadtbild Deutschland e.V. übergaben der Genossenschaft 1956 eine Ehrenplakette, die im Eingangsbereich des Hauses angebracht wurde. Mit seinem Preis will der Verein auf wertvolle Beiträge zur Baukultur aufmerksam machen.
Die Plakette überreichten der Bundesvorsitzende des Vereins, Tilo Bergmann, und der Ortsverbandsvorsitzende Berlin, Dr. Peter Dobrick. Die PWG 1956 war durch ihre Vorstände Matthias Pludra, Klaus-Dieter Boshold und Roman Poosch vertreten. An der Übergabe, die direkt vor dem Gebäude stattfand, nahmen auch die baubeteiligten Architekten und Mitarbeitende der Stadtverwaltung teil.
Herausragendes geschaffen
Für den Verein begründete dessen Bundesvorsitzender Tilo Bergmann die Preisverleihung: „Die Rekonstruktion als Mittel der Stadtreparatur zeigt in der Wiedererrichtung des Klingnerschen Hauses eine ihrer schönsten Seiten.“ Der zweite Platz für das „Gebäude des Jahres 2023" ehre die Leistungen des Bauherrn, der Architekten und der ausführenden Gewerke gleichermaßen. Sie hätten mit dem Klingnerschen Haus Herausragendes entstehen lassen.
Matthias Pludra, Sprecher des Vorstandes der PWG 1956, dankte für die Auszeichnung. Unter anderem führte er aus: „Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft hat den Auftrag, für ihre Mitglieder attraktiven Wohnraum zu schaffen und ihnen ein lebenslanges sicheres Wohnen zu ermöglichen. In Erfüllung dieses Auftrages haben wir seit Gründung der Genossenschaft in der vom Krieg zerstörten Potsdamer Innenstadt Wohnhäuser unterschiedlicher Gestalt errichtet. Erst kürzlich haben wir – ein paar Hundert Meter vom Alten Markt entfernt – den 50. Geburtstag des Wohnhochhauses Am Kanal 7 gefeiert. Die Errichtung der Gebäude in der Anna-Zielenziger-Straße und am Alten Markt sind zweifellos ein besonderer Höhepunkt dieses Aufbauwerkes. Es freut uns, wenn wir mit unserer Arbeit Beachtung finden.“
Modern in historischer Hülle
Eric van Geisten, dessen Büro van geisten.marfels architekten mit dem Bau des Gebäudes betraut war, erinnerte an die Besonderheiten der Wiedererrichtung: „Die größten Herausforderungen in der Planung waren für uns, an diesem prominenten Grundstück zwischen dem neuen Landtagsgebäude und der Nikolaikirche ein modernes Gebäude zu entwerfen, das sehr nah an dem historischen Vorbild bleiben musste.“
Nach der kurzen Zeremonie zur Enthüllung der Plakette fanden die Gäste Zeit für einen Rundgang und die Besichtigung der von der 1956 errichteten Häuserzeile in der Anna-Zielenziger-Straße. Gegen Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Das Klingnersche Haus mag bundesweit das zweitschönste Gebäude sein, in Potsdams Mitte ist es das schönste.
Stadtbild Deutschland e.V. ist ein Verein interessierter und engagierter Bürger, die sich für die Schönheit unserer Städte einsetzen. Sein Ziel ist ein harmonischer Städtebau und ansprechende Architektur, in der sich die Menschen wohlfühlen. Ihm gehe es darum, Baukultur zu erhalten und gleichsam neue, lebenswerte Umfelder zu schaffen. Weitere Informationen finden Sie hier: verein-stadtbild-deutschland.org |
Nicht nur das Wohnen, auch das Arbeiten in einer Genossenschaft ist etwas Besonderes
Seit wenigen Wochen ist Roman Poosch Mitglied des Vorstandes der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG.
Wir fragten den langjährigen Leiter Technik nach seinen Zielen und Ambitionen.
Welches sind aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren die wichtigsten Aufgaben der Genossenschaft?
Unsere Genossenschaft steht vor wichtigen Herausforderungen. Ich sehe meine Aufgabe darin, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen und unseren Mitgliedern Wege zu finden, die eine erfolgreiche, zukunftsfähige Entwicklung ermöglichen. Dabei spielen drei Themen eine zentrale Rolle: nachhaltiges Handeln für Klima- und Umweltschutz, digitale Transformation für eine effizientere und zugänglichere Verwaltung und eine moderne, mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur.
Ein zentrales Feld der kommenden Jahre wird die nachhaltige Entwicklung der PWG 1956 sein. Welche Zielmarken sehen Sie?
Die Ziele sind klar: Bis 2045 klimaneutral zu werden und dabei gleichzeitig die Verbrauchswerte und den CO₂-Ausstoß dauerhaft zu senken. Das ist nicht nur ein Beitrag für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität unserer Mitglieder und die Zukunftsfähigkeit unserer Genossenschaft. Wir werden weiter in energetische Sanierungen, smarte Gebäudetechnologien und erneuerbare Energien investieren. Unser Ziel ist es, ökologische Verantwortung zu übernehmen, ohne dabei die sozialen und finanziellen Bedürfnisse unserer Mitglieder aus den Augen zu verlieren. Eine soziale Mietentwicklung und langfristig bezahlbare Wohnkosten für alle, auch unter Berücksichtigung der Kosten für Heizung und Warmwasser, sind für uns unverzichtbare Grundsätze – das wird sich auch in unseren Entscheidungen widerspiegeln.
Sie nannten die Digitalisierung eine der aktuellen Hauptaufgaben. Worum geht es Ihnen?
Für uns steht fest: Die Reise Richtung Digitalisierung ist unumgänglich und ein klares Muss. Die Vorteile digitaler Prozesse – von effizienteren Arbeitsabläufen über verbesserte Kommunikation bis hin zu Vereinfachungen für unsere Mitglieder – liegen auf der Hand und werden uns als Organisation stärken. Ein ebenso großer Nutzen, den wir durch digitale Technologien erreichen können, ist der weitere Ausbau von Überwachungs- und Steuerungstechniken bei Heizungsanlagen. Smarte Heizsysteme helfen uns, den Energieverbrauch zu senken, die Effizienz zu steigern und so Heizkosten zu sparen – ganz im Sinne einer nachhaltigen und kosteneffizienten Bewirtschaftung unserer Gebäude. Digitalisierung bedeutet Veränderung, aber auch Fortschritt, und wir sind entschlossen, diesen Weg klar und zielgerichtet zu gehen.
Haben Sie nicht Angst, dass ein Teil der Mitgliedschaft Ihnen da nicht mehr folgen kann oder auch will?
Die Möglichkeiten, die uns mit der Digitalisierung offenstehen, sind enorm, und wir wollen sie gezielt nutzen, um die Genossenschaft effizienter und moderner zu gestalten. Unser Credo lautet dabei: Effizienz und Zugänglichkeit für alle.
Uns ist dabei bewusst, dass einige unserer Genossenschaftsmitglieder – gerade ältere Bewohnerinnen und Bewohner – Sorge vor einer zunehmenden Digitalisierung haben. Wir verstehen, dass sich diese Veränderung manchmal wie eine Hürde anfühlt. Deshalb möchten wir diesen Wandel so gestalten, dass niemand ausgeschlossen wird. Es ist wichtig, umfassende Unterstützung anzubieten, leicht zugängliche Services zu schaffen und die digitalen Angebote so zu gestalten, dass sie für alle einen praktischen Nutzen bringen. Durch Informationen, Schulungen und persönliche Begleitung werden wir sicherstellen, dass jeder Schritt in Richtung Digitalisierung im Sinne der Mitglieder umgesetzt und niemand abgehängt wird.
Neben den großen Themen Klimaschutz und Digitalisierung wollen Sie sich auch für die genossenschaftliche Unternehmenskultur einsetzen. Was meinen Sie damit genau?
Ich möchte mich für eine moderne und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur einsetzen, in der Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Loyalität im Mittelpunkt stehen. Nicht nur das Wohnen, sondern auch das Arbeiten in einer Genossenschaft ist etwas Besonderes.
Wir wissen: Nur in einem Arbeitsumfeld, das Wertschätzung, Vertrauen und Verantwortung fördert, können Kreativität und Motivation gedeihen. Deshalb wollen wir die Eigenverantwortung weiter stärken. Jeder Einzelne soll ermutigt werden, eigenständig Verantwortung zu übernehmen, neue Ideen einzubringen und konstruktive Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig möchten wir eine Fehlerkultur entwickeln, die Lernen und Weiterentwicklung fördert. Fehler werden dabei nicht als Hindernis, sondern als wertvolle Gelegenheit zur Verbesserung gesehen. Fehler darf und kann man machen, daraus müssen wir lernen.
Gemeinsam mit meinen Kollegen im Vorstand setze ich mich dafür ein, diese Prinzipien in unserem Arbeitsalltag zu verankern, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur individuell bereichernd ist, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl fördert. Eine moderne Unternehmenskultur in der Verwaltung der 1956 verbessert unseren Service für alle Mitglieder der Genossenschaft. Sie ist ein Mehrwert.
Wie wichtig ist Ihnen dabei die Zusammenarbeit der Gremien der Genossenschaft?
Ich bin überzeugt davon, dass wir durch eine enge und transparente Zusammenarbeit diese Ziele erreichen können. Unser Erfolg basiert auf unserer Gemeinschaft und unserem Engagement für die Genossenschaft und ihre Werte. Gemeinsam, und nur gemeinsam, werden wir die Genossenschaft in die Zukunft führen – mit Verantwortung für Umwelt und Klima, mit Offenheit für den digitalen Wandel und mit einem klaren Bekenntnis zu einem menschlichen und modernen Umgang miteinander.
Fotografen: Frenkelson Werbeagentur
Roman Poosch
kurz und knapp
Die PWG 1956 öffnete die Türen zur Einsiedelei am Ruinenberg
Erstmals seit fast 170 Jahren war die Einsiedelei am Fuße des Ruinenbergs für die Öffentlichkeit zugänglich. Die 1956, die das Gebäude in den letzten Jahren aufwändig rekonstruiert hat, ermöglichte Besucherinnen und Besuchern am „Tag des offenen Denkmals“ Einblicke in das architektonische Kleinod.
Zahlreiche Gäste kamen mit großer Neugier und gingen nach einer Führung durch das Gebäude mit positiven Eindrücken. Ulrike Wiechmann von der 1956, der von der Genossenschaft beauftragte Architekt Gero Hoppe und die beteiligten Restauratoren geleiteten die Gäste durch das Haus und erläuterten die Geschichte und die Mythen, die sich um das Gebäude ranken.
Die Einsiedelei geht in ihrer heutigen Gestalt auf Friedrich Wilhelm IV. zurück: Der veranlasste im Jahr 1856 den Umbau eines an dieser Stelle bereits existierenden Chausseehauses. Vorbild dafür war ein Casa Cenci genanntes Gebäude, das zur Villa Borghese in Rom gehörte. Das Gebäude im italienischen Landhausstil war von Schloss Sanssouci aus zu sehen. Es darf daher angenommen werden, dass die Einsiedelei Teil der Landschaftsinszenierungen des Monarchen war: Mitten im Grünen erfreute eine südländische Fassade das Auge des Betrachters.
Bei der Vorstellung muss man berücksichtigen, dass es die heutige Bebauung, etwa die hinter der Einsiedelei liegenden Kasernengebäude, seinerzeit nicht gab. Der König hatte also freien Blick in die Landschaft, der lediglich von der italienisch anmutenden Fassade der Einsiedelei abgelenkt, beziehungswiese und vielmehr von ihr bereichert wurde. Das Gebäude erhielt im Obergeschoss eine Teestube, die der König über eine Außentreppe erreichen konnte. Deren dekorative Ausgestaltung erscheint sehr aufwändig. Sie erinnert an Deckenmalereien, wie sie etwa in der gleichen Zeit im Marmorpalais entstanden und heute noch immer zu finden sind. Die Verbindung zwischen den beiden Orten war wohl der leitende Baumeister: Ludwig Ferdinand Hesse leitete in jenen Jahren gleichermaßen den Umbau der Einsiedelei wie den des Marmorpalais am Heiligen See.
Gedichte, Ränke oder Hymnen
Über die Herkunft des Namens „Einsiedelei“ lässt sich spekulieren. Tatsache ist, dass aus den uns zugänglichen Dokumenten nicht hervorgeht, dass eine Einsiedelei errichtet oder eingerichtet werden sollte. Zumindest nicht in der Gestalt und mit jener Funktion, wie wir sie aus anderen Parks und Gärten kennen. Gleichwohl ist die Einsiedelei am Ruinenberg mit einem Turm versehen, den man nur über eine Leiter erreicht. Den Zugang ließ sich mit einer Bodenklappe von innen verriegeln. So konnte der Besucher des kleinen Turmzimmers selbst bestimmen, ob weitere Personen die Kammer P betreten. Gut und gern konnte man sich hier als Einzelner einschließen. Mit Blick auf Sanssouci und das gerade entstehende Belvedere auf dem Pfingstberg hätte der Monarch Pläne und Ränke schmieden können, elegische Gedichte rezitieren oder gar schreiben, rühmende Hymnen schmettern können. Ob er wirklich da oben gesessen und was er da oben gemacht hat, ist nicht schriftlich überliefert. Hier können wir unserer Fantasie freien Lauf lassen.
Genossenschaft als neue Eigentümerin
Nach dem Ende der Monarchie ging das Grundstück der Einsiedelei 1926 an den preußischen Staat, der es ein Jahr später an den Gemeinnützigen Beamten-Siedlungsverein „Vaterland“ weitergab. Nach Plänen der Genossenschaft sollte das Gebäude 1939 abgerissen werden, um Platz für Wohngebäude zu gewinnen. Dazu kam es schon deshalb nicht, weil ab dem Jahre 1938 ein allgemeines Bauverbot herrschte, wonach nur noch kriegswichtige Vorhaben realisiert werden konnten.
Die Einsiedelei überlebte den Krieg im Schoße der „Vaterland“, die im Jahre 2006 mit der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft 1956 eG fusionierte. Ab 2017 erfolgte die Sanierung des nach 1990 unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes. Der Tag der offenen Tür kurz vor Abschluss der Rekonstruktion soll keine einmalige Episode sein. Vielmehr soll die erstmalige Öffnung des Gebäudes nach fast 170 Jahren der Auftakt für die genossenschaftliche Nutzung der Einsiedelei werden.
Wer war Ludwig Ferdinand Hesse? Hesse wurde 1795 in Pommern geboren, studierte in Berlin, reiste durch Europa und war zeitweise ein Mitarbeiter von Karl Friedrich Schinkel. Er ist angesichts der vielen wichtigen Bauten, die er in Potsdam schuf, geradezu unbekannt. Der Baumeister, Architekt und Maler war hauptsächlich in Potsdam und in Berlin tätig. 1844 holte Friedrich Wilhelm IV Hesse nach Potsdam. Seine Hauptaufgabe war die Verschönerung der Residenzstadt und des Parks von Sanssouci. Aber auch für private Bauherren wurde Hesse tätig. 1847 wurde er Hofbaurat und 1959 Oberhofbaurat. In dieser Zeit arbeitete er eng mit Ludwig Persius und Friedrich August Stüler zusammen. Er wirkte bis 1862 vor allem in Potsdam und errichtete unter anderem das das Belvedere am Pfingstberg und die Friedenskirche.1876 verstarb Hesse. In der Nauener Vorstadt ist eine Straße nach ihm benannt. |
Das Foto zeigt von links nach rechts: Matthias Pludra, Vorstandes der PWG 1956; Eric van Geisten, Büro van geisten.marfels architekten;
Tilo Bergmann, Bundesvorsitzende Stadtbild e.V.
Dieses Jahr haben Melissa, Arne und Karl bei der 1956 eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau begonnen. Wir haben die drei Azubis gefragt, warum sie ihren Ausbildungsplatz bei uns gewählt haben.
KARL: Meine Familie hat schon mit Immobilien zu tun. So kam ich auf diesen Beruf. Er ist vielseitig und zukunftsorientiert. Das ist alles sehr spannend. Durch Empfehlung von Freunden und Familie und wegen der guten Lage der 1956 habe ich mich entschieden, mich hier zu bewerben.
Karl Fischer
MELISSA: Ich habe eine Ausbildungsmesse besucht und diesen Beruf in der Immobilienbranche kennengelernt. Alles klang sehr abwechslungsreich und spannend. Und die 1956 ist es geworden, weil die Kolleginnen und Kollegen alle so nett sind. Ich habe mich direkt willkommen gefühlt!
Melissa Surai
ARNE: Der Beruf hat alle Facetten, er ist einfach ein gutes Paket. Ich lerne den Finanzbereich kennen und habe dazu mit Menschen zu tun. Die 1956 hat mich direkt zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Der Prozess bis zur Einstellung war easy. Die 1956 ist ein Unternehmen mit langer Geschichte in Potsdam, deswegen für mich spannend.
Arne Wolf