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Die Landeshauptstadt Potsdam hat am 1. Januar dieses Jahres eine neue Wertstofftonne eingeführt – die Gelbe Tonne Plus. Damit sollen mehr Abfälle als bislang recycelt werden.

Mit der neuen Wertstofftonne möchte die Landeshauptstadt die Mülltrennung vereinfachen. Bislang durften in der Gelben Tonne ausschließlich Verpackungen entsorgt werden, seit Januar sind nun auch andere Abfälle gleichen Materials erlaubt – sogenannte „stoff­gleiche Nichtverpackungen“. Gemeint sind damit Abfälle aus den Materialen Kunststoff, Weißblech, Aluminium oder Verbund­stoff. Bislang mussten diese in den Tonnen für Restabfall entsorgt werden.

In die neue Tonne dürfen nun etwa auch Aufbewahrungsdosen, Brotdosen, Kochtöpfe, Pfannen, Siebe, Kämme und Bürsten, Zahn­bürsten, Essbesteck, Eimer, Becher, Schüsseln, Gießkannen, Scha­len, Backbleche, Kinderspielzeug, Klarsichthüllen, Blumentöpfe, Einkaufstüten, Werkzeuge und vieles mehr. Jedoch nur, wenn sie keine weiteren Materialien wie etwa Holz oder Glas enthalten. Auch Dinge wie beispielsweise Akkus, Elektrogeräte oder Batterien müssen weiterhin gesondert entsorgt werden. Eine Auflistung gibt es unter https://www.swp-potsdam.de/de/entsorgung/tonnen-und-beh%C3%A4lter/verpackungsabf%C3%A4lle/  

Da die neue Regelung zu einem Anstieg des Abfallgewichts führt, können die in einigen Haushalten noch verwendeten Gelben Säcke schneller zerreißen. Daher wurde zeitgleich mit Einführung der neuen Tonne die Entsorgung der Gelben Säcke eingestellt. Mit den Gelben Tonnen Plus hofft die Stadt, weitere rund 800 Tonnen mehr an Metall und Kunststoff recyceln zu können.

Wie bereits in der letzten Ausgabe des Magazins angekündigt, sind mit Beginn dieses Jahres die Kosten für die Müllentsorgung erhöht worden. Neben gestiegenen Personalkosten, Verbrauchskosten und höheren Abschreibungen für die Fahrzeuge bei der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP), begründete die Stadt die neuen Abfall­gebühren mit den Kosten für die Einführung der Gelben Tonne Plus. Dies koste zusätzlich rund 690.000 Euro.

Die Grundgebühr für die Abfallentsorgung stieg pro Person und Jahr auf 31,93 Euro, im Vergleich zu 2024 entspricht dies einer Erhöhung von 6,47 Euro. Außerdem wurden die sogenannten Leistungsgebühren für Restabfall geändert, je nach Größe der Ton­nen zwischen minus 2,3 Prozent bis plus 4,1 Prozent. Beim Bio­abfall stieg der Preis – ebenso jeweils nach Größe der Müllbehälter – um 0,8 Prozent bis 4,6 Prozent. Die Stadt gab in einer Beispiel­rechnung an, dass mit den Erhöhungen in einer Wohnanlage mit 100 Personen die Jahresgebühr von 8.013,42 Euro in 2024 auf nun 8.661,59 Euro angestiegen ist.